Fair Play in der Jugendarbeit: Ein Bündnis von vier Kooperationspartnern zeigt, wie gelungene Zusammenarbeit in einem Stadtteil funktionieren kann. Was Jugendliche und Bündnispartner verbindet ist der Fußball. Dass es beim Kicken aber um mehr geht als nur das runde Leder wird beim Schöneberger „Fairplay Fußball Camp“ in den Berliner Sommerferien deutlich. Das Nachbarschaftsheim Schöneberg hat das Camp mit aus der Taufe gehoben.
18 Nationen, fünf Tage, vier Kooperationspartner und am Ende ein Finale, bei dem es sich mehr als nur um das runde Leder dreht: Das Schöneberger Fußballcamp findet seit 2017 rund um den Innsbrucker Platz statt und macht sich gegen Rassismus und für ein respektvolles Miteinander stark. Das Camp in den Berliner Sommerferien ist mittlerweile zu einem Erfolg geworden. Das zeigt auch das große Medieninteresse: Der Tagesspiegel, die Berliner Zeitung und die Berliner Woche haben über das Projekt bereits berichtet.
Einer der Initiatoren des Fußballcamps ist der Sozialpädagoge Lukas Spotka vom Nachbarschaftsheim Schöneberg. Er leitet seit vier Jahren den Schülerclub Oase. Um Schülern in den Ferien ein spannendes Programm zu bieten, hat er sich vor mehr als drei Jahren mit den ersten Kooperationspartnern im Schöneberger Kiez zusammengeschlossen. Am Fußballcamp beteiligen sich mittlerweile der Fußballverein FC Internationale Berlin 1980 e.V., das Schöneberger Team der Straßensozialarbeiter von Gangway e.V. und die gemeinnützige GmbH Rheinflanke, die sich für die Integration junger geflüchteter Menschen einsetzt. Entstanden ist so ein Team aus engagierten Trainern und Trainerinnen sowie Fachkräften der Sozialarbeit in Schöneberg, das sich zum Ziel gesetzt hat, ein diverses, grenzenloses und gemeinschaftliches Projekt wachsen zu lassen. Wie gut das Projekt bei den Hobbykickern ankommt, beschreibt der 10-jährige Omar: „Auf dem Platz sind wir alle Teil des Ganzen“.
Kinder aus dem Stadtteil werden in die Angebote der Bündnispartner eingebunden
„Wir wollen Kindern und Jugendlichen zeigen, dass sie wichtig sind“, sagt Lukas Spotka. Der 39-Jährigen Leiter des Schülerclubs Oase will Schülern der Friedenauer Gemeinschaftsschule nicht nur auf dem Schulgelände, sondern auch in ihrem Umfeld ein Angebot bieten. „Statt auf einem Parkplatz eines Discounters zu sitzen, können die Kinder und Jugendlichen sich auspowern beim Fußballspielen auf Plätzen im Kiez.“ Das Bündnis der Kooperationspartner ist wegweisend für die vielfältige Jugendarbeit im Bezirk. Durch die Vernetzung und das seit drei Jahren stattfindende Fußballcamp in den Sommerferien sind inzwischen vielen Kindern über den Schülerclub Oase freie Plätze im FC Internationale vermittelt worden. Prominenten Besuch gab es auch schon. Ein Jugendcoach des Deutschen Fußballclubs (DFB) hat in diesem Sommer für drei Stunden die Hobbykicker trainiert.
Das Besondere an dem Camp: Durch das Bündnis der vier Kooperationspartner werden die Kinder im Stadtteil niedrigschwellig in die Vereine und Projekte eingebunden. Die Angebote decken eine große Altersspanne ab: Für Kinder von 8 bis 21 Jahren bieten die Bündnispartner Programm. Die Jugend- und Stadtteilarbeit greift ineinander und baut aufeinander auf. Auch immer mehr Mädchen begeistern sich für Fußball: Lara Busch, die als Schulsozialarbeiterin vom Nachbarschaftsheim Schöneberg an der Friedenauer Gemeinschaftsschule tätig ist, hat sich dafür eingesetzt, dass es auch Trainings für Mädchen gibt. Zusammen mit Lukas Spotka war Lara Busch in diesem Jahr unter anderem für die Trainingsplanung des Fußballcamps verantwortlich.
Die Planung für das nächste Camp laufen bereits: Gekickt wird wieder in den Berliner Sommerferien im kommenden Jahr vom 26. bis 30. Juli 2021. Das Training auf dem Fußballplatz in der Eisackstraße 15 findet für Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren von 9-12 Uhr statt, von 12.30 bis 18 Uhr wird es ein Angebot für Jugendliche im Alter von 13 bis 21 Jahren geben.
So haben die Medien über das Fußballcamp berichtet: