Ganz egal ob klein oder groß, regional oder bundesweit: Die Mitglieder des Paritätischen eint ihr Einsatz für Vielfalt, Offenheit und Toleranz. Das Thema Queer gehört seit vielen Jahren selbstverständlich dazu und wird als unverzichtbarer Bestandteil offener und wertschätzender Haltung gelebt. Dem menschenrechtlichen Schutz von sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität fühlt sich der Paritätische verpflichtet und achtet diesen als Handlungsmaxime für seine Organisation.
Dieses Engagement wurde durch gemeinsame Teilnahme an der Berlin Pride | CSD Berlin 2024 auf die Straße gebracht, der in diesem Jahr unter dem Motto „Nur gemeinsam stark – für Demokratie und Vielfalt“ stand. Mit dabei war auch der Vorsitzende des Paritätischen Gesamtverbands, Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, der in seiner Begrüßung betonte, warum es so wichtig ist, dass sich der Paritätische für queere Themen engagiert:
Liebe Paritäterinnen und Paritäter, queer und straight, Christopher-Street-Day ist für mich immer eine großartige Sache. Das ist bunt, das ist laut, das ist vielfältig, das ist unübersehbar, das ist unüberhörbar. Und das ist gut so. Das ist speziell für mich gut so, ich bin ja ein älterer Mensch, ich bin fast so alt wie Joe Biden und ich kann mich noch gut erinnern an die erste CSD-Kundgebung in West-Berlin Anfang der 70er Jahre. Das waren 150 trotzige Männer, die von Savignyplatz die Kantstraße entlang zogen, viele mit Papiertüten über dem Kopf und mit Augenschlitzen, damit man sie nicht erkennen konnte.
Denn wer damals im öffentlichen Dienst oder gar Lehrer war, der erfuhr durch ein öffentliches Outing oft noch schwere dienstrechtliche Konsequenzen. Und deshalb ist es gut, dass wir jedes Jahr wieder so sichtbar auf der Straße sind, denn das ist eben nicht nur ein Volksfest hier. Das ist eben die größte Protestkundgebung für queere Rechte in Europa. Und deswegen ist es auch wichtig, sich das immer klarzumachen, dass das Motto „Nur gemeinsam sind wir stark!“ und die Vielfalt über allem stehen.
Denn wir wissen, die Aufgaben, die vor uns stehen, sind noch lange nicht erledigt. Schauen wir weltweit, dann sehen wir, dass in vielen Ländern der Erde, queer sein noch ein lebensbedrohliches Risiko darstellt, und dass wir da wahrscheinlich noch jahrzehntelang zu kämpfen haben. Aber auch in Deutschland sind wir noch nicht am Ende. Die Herabwürdigung und die Demütigung von Menschen mit anderen Lebensentwürfen und die Gewalt gegen Schwule und queere Menschen nimmt zu in Deutschland. Und deswegen schreiben wir heute besonders groß auf unser Banner: „Vielfalt ohne Alternative!“
Denn unsere vielfältigen Lebensweisen, die wir brauchen, genau wie die Demokratie uns braucht, die ist beständig bedroht von Menschen, die einfach ein völkisches und im Kern immer heteronormatives Weltbild vertreten und die deshalb unsere Gegner sind. Deshalb treten wir hier auch ein für eine offene, demokratische Gesellschaft und wir tun das nicht alleine, sondern wir sind eben der Paritätische Gesamtverband mit seinem Landesverband Berlin und dem Arbeiter Samariter Bund und dem Jugendnetzwerk Lambda, profamilia, ZIK – zuhause im Kiez, tandem BTL, der Berlin Cosmopolitan School Kindergarten & Preschool und der Björn Schulz Stiftung.
Wir alle stehen hier, um schwule Rechte und queere Rechte zu verteidigen und nach vorne zu bringen. Für mich persönlich ist das der letzte Auftritt als Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes. Nach drei Amtszeiten werde ich nach 12 Jahren Ehrenamt nicht noch einmal kandidieren. Aber verlassen sie sich drauf: Egal wer hier steht, der Paritätische Gesamtverband mit seinen Grundprinzipien Vielfalt, Offenheit, Toleranz und seinen Grundwerten gleicher Respekt vor jedem Menschen und gleiche Chancen für jeden Menschen wird für immer an der Seite der queeren Menschen stehen und sie für ihre Rechte einsetzen!
